Chronik

Die Chronik des RSC Komet Ludwigsburg in Kurzform

Anmerkung: eine umfangreiche von Rolf Kimmerle unter Mitwirkung von Hugo Felger, Marilene Hofbauer und Gerhard Merz dokumentierte Vereinschronik für die Jahre 1946 – 1986 liegt vor. Nachfolgend eine Kurzform derselben mit Ergänzungen bis zum Jahr 2017.

Rolf Kimmerle, ehemaliger Radrennfahrer und Chronist, mit dem legendären“ Silberschild Ludwigsburg“ aus der Aschenbahn-Renn-Ära

Vorgänger – Vereine des RSC Komet Ludwigsburg waren „Wanderlust Pflugfelden“ und „Wanderlust Ludwigsburg“, letzterer ab 1937 in den Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibeserziehungen (NSRL) integriert.

Neugründung eines Radfahrvereins (identisch mit RSC Komet) am 16.02.1946 im Gasthaus Adler in der Bietigheimer Straße in Ludwigsburg unter dem Namen SKV Ludwigsburg, Sparte Radfahren, mit Satzung des Dachverbandes SKV.

Amateure RSC Komet Ludwigsburg 1952
Amateure RSC Komet Ludwigsburg 1952

RSC Komet Ludwigsburg mit eigenem Namen und eigener Satzung nach Aufhebung der Kontrollrat Zeit, ca. 1948. Diese ist ungültig, neue Satzung ab 07.11.2008.

Erste sportliche Veranstaltung am 21.04.1946 auf dem Oval des Jahn – Stadions in Ludwigsburg als Aschenbahnrennen unter Mitwirkung der Stuttgarter Vereine
„1. Radfahrverein“, „Stuttgardia“ und „Wanderer Westend“ ausgetragen.

Weitere 24 Aschenbahnrennen bis 1964, als Städtekampf, Silberschild – Rennen, Revanche – Rennen, Nachtrennen, immer mit einem klassischen Mannschaftsrennen nach 6 Tage Art, mit großem Publikumszuspruch ausgetragen (28.03.1948 großer Osterpreis mit ca. 8000 Zuschauern). Veranstalter war die Arbeitsgemeinschaft VFL Oßweil und RSC Komet Ludwigsburg mit einer BDR – Lizenz hierfür.

Herausragende Fahrer – Paare waren Schertle / Barth / Bühler, Gänssler / Müller, Holzmann / Intra, später und aufstrebend Hennesch / Betzler, Kienle / Weissinger,
die Gebrüder Lederer, Gerhard und Egon Merz und Günter Merz / Günter Klumpp.

Heinz Müller, im Weltmeistertrikot der Berufsstraßenfahrer, war 1947 Mitglied im RSC Komet Ludwigsburg und Bahnpartner von Kurt Gänssler

Die ersten Aktivitäten nach Vereinsgründung waren neben dem Rennfahren das Kunstradfahren, Radballspielen und Wanderfahren, letzteres oft mit Fahrrädern in miserablem Zustand (Schwachstelle Bereifung). Eine vereinsinterne
Theatergruppe spielte in Ludwigsburg und auswärts.

Saalsport RSC Komet Ludwigsburg 1952
Korso fahren mit Einrädern 1950

Angestrebte Vereinsstruktur zu allen Zeiten ca. 70 % Leistungs- und 30 % Gesellschaftsverein. Ab 2008, nach Abspaltung der RSG Ludwigsburg, Verhältnis ca. 50% zu 50%.

Kriteriumsieger Günter Klumpp (Bildmitte)
Erfolgreich für den RSC Komet Ludwigsburg, v.l. die Brüder Gerhard, Günter und Egon Merz

Die Jugendarbeit auf dem Rennsektor spielte von Anfang an eine bedeutende Rolle. In den ersten 10 Jahren (1946 – 1956) bestritten regelmäßig ca. 8 – 10 Jugendfahrer Radrennen. Daneben förderte und führte der RSC Komet die BDR- weiten, sogenannten ersten Schritte für jugendliche Rennfahrer – Anfänger und die Abnahme des BDR Jugendleistungsabzeichen durch (ca.1950 – 1956). Gerhard Merz, zunächst als Vereinstrainer tätig, baute ab 1966 kontinuierlich mehrere Fördergruppen auf und wurde vom Württembergischen Radsportverband für erfolgreiche Jugendarbeit mehrfach ausgezeichnet. Fahrer wie Helmut Nagel, Otto Schüler, Alois Kilb, Udo Wegge, Peter Stalla, Uli und Peter Weiß, Pierre Kocmich, Werner Gigler, Lutz Schmidtke, Reiner Lemke, Frank und Bettina Schaaf, Peter und Hartmut Kimmerle, Theo Du Vigneau, Jürgen Kern, Andreas Gommringer, Chris und Patrick Dörle, Ralf Wied, Michael Schulz, Tobias Nestle, Ralf Werner, die Schwestern Janina, Simone und Natascha Klewitz, Kathy Paira, Thomas Gröbl und Alexander Krieger (noch aktiv) dominierten zahlreiche Rennen in den Schüler- und Jugendklassen. (siehe auch: Bilanz der Rennfahrerei)

Hartmut Kimmerle, ehemaliger Radrennfahrer, fach- und sachkundig für Verein und Nachwuchs tätig

Ab 2005 bis 2007 ist Marcus Reinert Jugendtrainer, mit beachtlichem Zulauf, (ca. 30 Schüler und Jugendliche) und Erfolgen. Nach seinem Weggang übernimmt Chris Dörle das Jugendtraining und die Betreuung des rennfahrenden Nachwuchses. Regelmäßige Nachwuchs – Sichtungsrennen im Rahmen des Eglosheimer Kriteriums, Hallen – Wintertraining obligatorisch.

Rennsportgruppe auf dem MSC-Platz Asperg

Bilanz der Rennfahrerei

Ab dem Gründungsjahr 1946 – 2008 bestritten ca. 250 lizenzierte Rennfahrer, Schüler, Jugendfahrer und Fahrer der Hauptklassen, für den RSC Komet Radrennen und fuhren ca. 350 Siege ein. Es sind dies Erfolge der Vielfach-, Mehrfach-, und Einzelsieger. Herausragende Fahrer waren Kurt Gänssler, die Brüder Gerhard, Egon und Günter Merz, Günter Klumpp, Paul Wagner, Artur Vock, Hartmut und Peter Kimmerle, Helmut Nagel, Ulrich Weiß, Peter Stalla (Vizeweltmeister Bahn – Vierer), Reiner Lemke, Heinrich Piela, Walter Hofmann, Chris und Patrick Dörle, Michael Schulz, Tobias Nestle, Ralf Werner, Jochen Käß (Deutscher Meister MTB/Marathon), Natascha Klewitz (Vizeweltmeisterin Zeitfahren Straße), Simone und Janina Klewitz, Alexander Krieger, Thomas Gröbl, Kathy Paira, Martin Reinert (mehrfacher Deutscher Meister Schüler und Jugend).

Chris Dörle, sportlicher Leiter mit seiner LBS-Cup Siegermannschaft des RSC Komet Ludwigsburg 2007
Natascha Kletitz, 1995 Vize-Weltmeisterin
im Straßenzeitfahren und Weltpokalsiegerin bei den Juniorinnen

Das Eglosheimer Kriterium

(geht auf den Urheber Gerhard Merz zurück) Anspruchsvolle Strecke, 900 m Rundkurs mit Start und Ziel in der Teinacher Straße auf Höhe des Hauses Merz. Die Strecke führt von dort, in die Calwer-, Vaihinger Strasse, Nussackerweg, Teinacher Straße. Austragung Mai / Juni. Teilnehmer von Anfänger bis Elitefahrer. Das Klassen – Angebot wird jährlich neu zusammengestellt. Im Jahr 2017 erfolgte die 50. Austragung dieser traditionsreichen Radsportveranstaltung.

2007, 40 Jahre Eglosheimer Kriterium

Gewinner des Hauptrennens von 1968 – 2017
1968 Jürgen Schröter SpVgg Feuerbach
1969 Richard Unsöld TSG Ulm
1970 Jürgen Colombo SSC Stuttgart
1971 Roland Weissinger 1. RV Stuttgardia
1972 Eugen Wondratsch SSC Stuttgart
1973 Genzlinger Silber Pils Bellheim
1974 Rennen rund um das Breuningerland
Dietrich Thurau Frankfurt
1975 Horst Leinich Schwalbe Eltingen
1976 Klaus Pflieger RV Plattenhardt
1977 Herbert Stodal SSC Stuttgart
1978 Volker Sprenger Frankfurt-Sossenheim
1979 Peter Weibel Chio Mannheim
1980 Andreas Lübeck Katzwang
1981 Sigi Böhm RC Herpersdorf
1982 Jürgen Schweigart SSC Stuttgart
1983 Stefan Stöhr RSC Öschelbronn
1984 Friedhelm Mäckle 1. RV Stuttgardia Stuttgart
1985 Markus Hess RSG Heilbronn
1986 Axel Schäfer SpVgg Feuerbach
1987 Uwe Winter 1. RV Stuttgardia Stuttgart
1988 Gerhard Dummert SpVgg Feuerbach
1989 Reiner Lemke RSV Öschelbronn / RSC Komet
1990 Cedric Güthe RSV Öschelbronn
1991 Ben Lederer 1. RV Stuttgardia
1992 Fabian Hannich LG Stuttgart
1993 Marco Kaufmann 1. RV Stuttgardia
1994 Marco Kaufmann 1. RV Stuttgardia
1995 Marco Kaufmann 1. RV Stuttgardia
1996 Heinrich Trumheller RSV Öschelbronn
1997 Tobias Nestle RSC Komet Ludwigsburg
1998 Thomas Fischer RSC Osterweddingen
1999 Holger Burth Bikesport Regensburg
2000 Marco Kaufmann RSC Bad Dürkheim
2001 Alexander Bühler KJC Team Schindele Ravensburg
2002 Thomas Singer Team Optik Nosch Ebnet
2003 Andreas Kappes Köln
2004 Stefan Steinweg RC Viesenheim
2005 Andreas Kappes Team König-Pilsener Köln
2006 Marco Kaufmann RSC Bad Dürkheim
2007 Alexander Aeschbach RSC Komet Ludwigsburg
2008 Peter Schmid 1. RV Stuttgardia
2010 Alexander Aeschbach RSC Komet Ludwigsburg / Schweiz
2011 Roland Golderer RSV Schwalbe Elmendingen
2012 Jonathan Obländer Racing Students
2013 Christopher Schmieg Racing Students
2014 Andreas Mayr RSC Kempten
2015 Florenz Knauer KMC Team
2016 Florenz Knauer Hermann Radteam
2017 Andreas Mayr RSC Kempten

Herausragend: Marco Kaufmann mit 5 Kriteriums – Siegen


Die Radtouristik als eigenständige Disziplin zwischen Wanderfahren und Rennfahren etablierte sich ab ca. 1975 im RSC Komet. Der Verein richtete einerseits seit 1976 die Rad – Touristikfahrt „Barockstadt – Neckartal – Rundfahrt“ mit teilweise über 700 Teilnehmern pro Veranstaltung aus, beteiligte sich aber anderseits als Gruppe auch an Touristikfahrten anderer Veranstalter. Es fanden anspruchsvolle Fahrten nach Montbéliard statt. Seit 1983 hatte sich in den Reihen der Touristikfahrer eine Spezialistengruppe für alpines Radfahren gebildet, die diese extreme Radsportspezies in verschiedenen europäischen Alpenregionen ausübte. Darüber hinaus richtete man für die Touristik – Fahrer eine rennmäßig ausgeschriebene Vereinsmeisterschaft aus, in der Regel in vier Läufen, bestehend aus Bergzeitfahren, Kriterium, Einzelzeitfahren und Straßenrennen. Stagniert seit Mitte der 1990er Jahre, Aufschwung seit 2005 unter der Leitung von G. Ittershagen.

Radtouristik, Aufbruch zur Partnerstadt Montbéliard

Radwandern

Radwandern, – eine stark ausgeprägte gesellschaftliche Komponente im RSC Komet ohne zeitlichen Stillstand. 1960 durch das BDR – Volksradfahren erweitert. Die ab 1977 vielfach vom RSC Komet veranstaltete Barockstadt – Neckartal – Rundfahrt hatte 1988 mit über 700 Teilnehmern einen Höhepunkt. Eine Bereicherung für den Verein war der Beitritt der AOK-Radwandergruppe Anfang 1980, welche sich mit guten organisatorischen Fähigkeiten ergänzend einbrachte. Das Mitmachangebot, auch für Nichtmitglieder ist sehr umfangreich geworden. Bekannte Wanderfahrwarte waren S. Schmitt (1951), E. Grün (1952), Welzer, Hans Hofbauer, Konrad Schnabel, Maria Hanft und Otto Zeh, der 1988 bei 27 unterjährigen Fahrten mit insgesamt 500 Personen 31.575 Kilometer zurücklegte. Einen weiteren Rekord stellte Bernd Seipelt im Wanderfahrjahr 1984 mit 12267 kontrolliert gefahrenen Kilometern auf und belegte sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene Platz 1.
Seit Anfang 1990 liegt das Wanderfahren in den Händen von Oswald Lambrecht,
der z.B. im Jahr 2007 mit der Gruppe 35.5474 km bei 22 Fahrten gefahren ist.

AOK-Wander-Gruppe auf Abwegen

Vereinsjubiläen

Feier des 25 jährigen Vereinsjubiläums ohne Festakt und Festschrift, dafür bundesoffenes Straßenrennen „Rund um Ludwigsburg“
Feier des 30 jährigen Vereinsjubiläums in der Lugaufhalle in Freiberg am Neckar mit Festschrift
Feier des 40 jährigen Vereinsjubiläums in der Musikhalle Ludwigsburg mit Festschrift
Feier des 50 jährigen Vereinsjubiläums in der Vereinsgaststätte Plugfelden
Feier des 60 jährigen Vereinsjubiläums im Ratskellersaal in Ludwigsburg, mit anspruchsvollem Programm ohne Festschrift
Feier des 70 jährigen Vereinsjubiläums im Hotel Krauthof in Ludwigsburg ohne Festschrift und Festakt – jedoch mit ausführlichem Pressebericht

Jubiläumsfeier 60 Jahre RSC Komet Ludwigsburg

Vereinsvorsitzende

Vereinsvorsitzende von 1946 bis 2008 waren:
Horst Uhlig 1946 – 1950
Hugo Felger 1950 – 1952
Gottlieb Klumpp 1953 – 1956
Walter Schmidt 1956 – 1957
Gerhard Merz 1957 – 1992
Konrad Werner 1992 – 2000
Frank Schwartz 2000 – 2017
Konrad Werner 2017 –

Vereins-und Trainingslokalitäten

Vereins-und Trainingslokalitäten 1946 bis 2017
Gasthof „Neuer Güterbahnhof“ 1946 – 1949
Gasthof „Schlachthof“ 1949 – 1962
Gasthof „Gambrinus“ 1949 – 1958
Gasthof „Bären“/ Bärensaal 1949 – 1952
Oststadt – Turnhalle 1952 – 1956
SKV Vereinsgaststätte 1962 – 1970
MSC Asperg, Vereinsheim 1970 – 1972
Vereinsheim in der ehemaligen Angorazucht 1972 – 1979
Mehrzweckhalle Eglosheim 1973 – 1984
Rundsporthalle Ludwigsburg 1978 – 1982
Turnhalle Uhlandschule 1990 – 2003
Oststadt – Turnhalle 2004 –
Vereinsheim beim TSV Sportplatz 1984 –

Mitgliederentwicklung

Im Jahr 1946 ca. 20 Mitglieder, nach der Vereinsgründung
im Jahr 1956 ca. 70 Mitglieder
im Jahr 1962 ca. 25 Mitglieder, ( 1962 – 1970 Flautenjahre )
im Jahr 1966 ca. 35 Mitglieder
im Jahr 1970 ca. 55 Mitglieder
im Jahr 1980 ca. 145 Mitglieder, Radsportboom
im Jahr 1990 ca. 160 Mitglieder
im Jahr 2002 ca. 140 Mitglieder
im Jahr 2007 ca. 170 Mitglieder
im Jahr 2008 ca. 150 Mitglieder
im Jahr 2016 ca. 125 Mitglieder
im Jahr 2017 ca. 114 Mitglieder

Ergänzt im Dezember 2008 von Marilene Hofbauer, Rolf und Hartmut Kimmerle
Ergänzt im November 2017 von Rolf und Hartmut Kimmerle

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